Wer bei einem Rechten übernachtet, kann jetzt seinen Job verlieren Professor nach Besuch bei Jürgen Elsässer suspendiert



Der Journalistenjob ist immer wieder tückisch. Kaum hatte ich meinen Artikel „Gefahr für rot-grünes Machtkartell: Neue Risse in der Brandmauer – Wirtschaftsverbände stellen das große AfD-Tabu infrage“ veröffentlicht, da kam die Nachricht von der nächsten Eskalationsstufe: Laut „Welt“ hat die Deutsche Bank dem Verband der Familienunternehmer – nicht zu verwechseln mit der stramm rot-grün ausgerichteten Stiftung Familienunternehmen – ihre Räume für kommende Veranstaltungen entzogen. Der Grund: Beim letzten Parlamentarischen Abend waren auch AfD-Abgeordnete eingeladen. Keine Bühne für Gespräch – sondern Hausverbot wegen Kontakt. Von derselben Bank, die auch schon AfD-Abgeordneten die Konten kündigte.

Ich habe das in einem P.S. dem Text hinzugefügt. Doch das war eigentlich zu wenig. „Da musst Du einen eigenen Artikel darüber machen“, sagte ich mir. Und in der Planung prallen weitere Nachrichten mit dem gleichen Kontext auf mich ein. Die beiden Unternehmen „Rossmann“ und „Fritz Cola“ bzw. ihre Eigentümer verlassen den Verband der Familienunternehmer – eben, weil der das Gespräch auch mit der größten Oppositionspartei und Oppositionsführerin im Bundestag sucht.

Angestachelt wurde dieser Akt der „Haltung“ im rot-grün pervertierten Sinne offenbar mit Ihrer Hilfe, lieber Leser. Nein, nicht erschrecken, nicht mit Ihrer direkten. Aber mit Ihrer erzwungenen Hilfe – in Form von Rundfunkgebühren. Denn der „Norddeutsche Rundfunk“ (NDR) preist sich selbst damit, dass er „zehn größere norddeutsche Familienunternehmen angefragt“ hat in der Sache. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, versteht – da haben die „GEZ-Apparatschiks“ im Journalistengewand eine Gesinnungsprüfung im Geiste der Inquisition durchgeführt.

Doch offenbar im Norden mit wenig Erfolg: „Keines wollte ein Interview geben“, heißt es auf der NDR-Seite: „Und nur eines, nämlich das Medizintechnik-Unternehmen Drägerwerk mit Sitz in Lübeck, schickt eine Stellungnahme des Vorstandsvorsitzenden Stefan Dräger. Er stellt sich darin hinter den Verband, in dem sein Unternehmen Mitglied ist und argumentiert, es sei immer richtig, miteinander zu reden statt übereinander.“

Kopp Vertreibung 2

Diese Haltung, die eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist heute schon ein Akt des Widerstandes – und erfordert Mut. Wie viele andere Unternehmen von den „Haltungsmedien“ unter Druck gesetzt wurden, ist nicht bekannt. Bei Rossmann brauchte es diesen Druck wohl nicht – der Erbe der Drogeriekette ist seit langem als rot-grüner Moralapostel bekannt – und lässt gleichzeitig seine Mitarbeiter durch Video überwachen (siehe hier). Ein ebenso klarer wie typischer Fall von linker Doppelmoral.

Eines der in den Medien allgegenwärtigsten und geflissentlichsten Sprachrohre des rot-grünen Zeitgeists, Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung – einer privaten Institution, die sich gerne halbamtlich gibt – peitscht laut NDR denn auch schon brav wieder ein – mit den immergleichen dumpfen Parolen: Er spricht von einem fatalen Signal an Unternehmen, Investoren, an Arbeitgeberinnen, Arbeitgeber im Inland wie im Ausland. Denn das würde bedeuten, man arrangiere sich mit der AfD. Er sagt: „Wohlwissend, wofür die AfD steht – die enormen wirtschaftlichen Schaden in Deutschland anrichten würde.“

Ich wundere mich immer wieder aufs Neue, was dieser Mann von sich gibt. Glaubt er wirklich selbst daran?

Wenn Sie glauben, mit Fratscher, der Deutschen Bank, Rossmann und Fritz-Kola sei der Höhepunkt des politischen Hygienewahns in Deutschland erreicht, dann irren Sie sich. Denn nachdem ich all das oben gelesen hatte, stieß ich auf folgende Nachricht im „Cicero“: „Ein hessischer BWL-Professor wird suspendiert, weil er im Haus des ‚Compact‘-Chefredakteurs Jürgen Elsässer übernachtete. Ein langes Disziplinarverfahren und eine späte Rehabilitierung zeigen, wie gefährlich Kontaktschuld im Dienstrecht werden kann.“

Man muss sich das einmal vergegenwärtigen: Elsässer ist nicht vorbestraft, also ein unbescholtener Bürger. Sein Vergehen: Die falsche Meinung. Und deswegen wird er vom Verfassungsschutz beobachtet. Und deshalb werden Menschen allein dafür, dass sie bei ihm übernachten, vom Dienst suspendiert.

Und dann stellt sich Kanzler Merz von der CDU im Bundestag hin und sagt, wie wunderbar frei unser Land doch sei.

In welcher Realität leben diese Menschen? Was hat es noch mit einer freiheitlichen Demokratie zu tun, wenn man für eine Übernachtung beim Falschen vom Dienst suspendiert wird, wenn Politiker in Hotels und Restaurants Lokalverbot bekommen, nur weil sie bei der „falschen“ Partei sind, wenn allein Gespräche mit Politikern dieser Partei zur Hyperventilation führen?

Wenn allein ein Kongress der Jugendorganisation dieser Partei dazu führt, dass in einer Stadt vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen gewarnt wird und Krankenhäuser sich schon mal auf einen Sturm vorbereiten. „Blutspender wurden aktuell in die Klinik gebeten. Sonderschichten in Notaufnahmen und Intensivstationen. Gießen ist auf das Wochenende mit bis zu 50.000 zum Teil gewaltbereiten Demonstranten vorbereitet“, schreibt „Focus Online“. Und weiter: „Man sei auf einen ‚Massenanfall‘ von Patienten mit ‚Polytraumata‘ vorbereitet. In der Klinik habe man Sonderschichten in der Notaufnahme sowie der Intensivstation geplant und die Zahl der Mitarbeiter in Bereitschaft erhöht.“

Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr wundern soll. Dass ich mich über all das noch wundere – wo es doch schon zur DNA der neuen Bundesrepublik gehört, oder über all diese Nachrichten selbst.

Und ich bin ratlos: Denn einerseits ist es enorm ermüdend, seit Jahren ständig über all diesen Wahnsinn zu schreiben wie in einer Dauerschleife – der Inhalt ist immer gleich, nur das jeweilige Gewand ändert sich. Andererseits wäre Schweigen Verrat. Und der ganze Wahnsinn ist nur möglich, weil eben zu viele Menschen schweigen und wegsehen.

Man kann es nur wieder und wieder sagen: Was wir hier erleben, hat mit Demokratie und Diskurs nichts mehr zu tun – es ist ein perfides Reinheitsritual. Ein moralisches Hygiene-Denken, das selbst Gespräche mit Abgeordneten, die von Millionen Menschen gewählt wurden, als „Verunreinigung“ betrachtet. Wer so mit Andersdenkenden umspringt, hat den Sinn von Demokratie entweder nie verstanden – oder pfeift ganz bewusst darauf, um vor den Richtigen Männchen zu machen. Mir missfällt vieles an der AfD – wie auch an allen anderen Parteien. Aber was hier geschieht, ist brandgefährlich. Weil es das demokratische Fundament nicht nur aushöhlt – sondern ad absurdum führt. Weil im Namen der Demokratie eben diese Demokratie pervertiert wird. Und das erschüttert mich jeden Tag aufs Neue – bis in die Grundfesten. Und es würde mich bei jeder Partei erschüttern. Nur: Es widerfährt eben keiner anderen – nicht einmal den SED-Erben der Linken.

Eine der wichtigsten Lehren der deutschen Geschichte ist, dass man Andersdenkende nicht ausgrenzen, nicht diffamieren und nicht entmenschlichen darf. Und genau das geschieht täglich vor unseren Augen – ausgerechnet durch jene, die für sich in Anspruch nehmen, aus der Geschichte gelernt zu haben. „Nie wieder“ – das darf nicht nur ein Mahnwort für die extremsten Verbrechen der Vergangenheit sein. Es muss sich auch auf die Anfänge beziehen – und darauf, sich dieser zu erwehren. „Nie wieder“ – das muss auch für die Spirale von Ausgrenzung, Gesinnungsdruck und Sprechverboten gelten.

Doch wer „Nie wieder“ nur auf die schlimmsten Abgründe der Vergangenheit bezieht, macht sich blind für die Mechanismen, die den Weg zu genau diesen Abgründen vorbereiten und erst ermöglichten. Ausgerechnet diejenigen, die diese zwei Wörter am lautesten rufen, sind es oft selbst, die die Lektionen verraten, die darin stecken. Ja, diese sogar konterkarieren. Denn die Wurzeln, auf denen ihr Denken baut, ähneln auf grausame Weise den Wurzeln des Denkens, das sie zu bekämpfen glauben. Aber zu so einer Selbstreflexion sind sie offenbar nicht fähig – sonst würden sie sich anders verhalten.

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